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B.A.R.F = Biologisch artgerechtes, rohes Futter

Frischfütterung, Rohfütterung, BARF?

Die Abkürzung BARF wird, mit jeweils nahezu übereinstimmender Grundaussage, vielfältig übersetzt:

  • Born-Again Raw Feeders

  • Bones and raw food

  • Biological appropriate raw food

  • Biologisch artgerechte Rohfütterung

  • Bedarfs- und artgerechtes rohes Futter

Am gebräuchlichsten ist im deutschsprachigen Raum die folgende, durch Swanie Simon etablierte, Übersetzung: „Biologisch Artgerechtes Rohes Futter“.

Die Fütterung nach BARF im Sinne von Swanie Simon orientiert sich an der Einhaltung eines Prinzipes, dem sogenannten Beutetierprinzip. Es richtet sich nach der Annahme, dass ein Futter für ein Tier dann gesund und optimal bedarfsdeckend ist, wenn es der Nahrung gleicht, die es, biologisch gesehen, in der Natur fressen würde. Hunde gehören biologisch gesehen zur Art "Wolf", Katzen zur Art der "Falbkatze".

Da die Fütterung ganzer Beutetiere im Alltag kaum umsetzbar ist, wird bei der Fütterung nach BARF, dem "Beutetierprinzip", bestmöglich näherungsweise die Art und Zusammensetzung der natürlichen Nahrung/Beute berücksichtigt und im Napf mit gewählten Einzelkomponenten und Zusätzen bedarfsdeckend “nachgebaut”.

Neben den im Beutetier vorkommenden Anteilen Fleisch, Innereien und Knochen, nehmen Wölfe auch pflanzliche Nahrung wie Gräser, Früchte, Kräuter oder Kot von Pflanzenfressern zu sich – demnach wird auch ein pflanzlicher Anteil in die BARF-Fütterung einbezogen und liefert wichtige Ballast- und Faserstoffe für den Darm und das Mikrobiom, sowie auch sekundäre Pflanzenstoffe. Bei Katzen ist dieser Bedarf ausgeprägt geringer, da sie in der Natur ausschließlich Beutetiere fressen und somit maximal deren Mageninhalt aufnehmen würden.

Am Vorbild der natürlichen Ernährung und Verteilung der Anteile im Beutetier lässt sich ableiten, dass etwa 20% aus Fell und Darminhalt bestehen, zusätzlich nimmt der Wolf weiteres pflanzliches Material auf; dieser Anteil von 20% wird durch die Fütterung von Obst und Gemüse abgedeckt. Wie bereits erwähnt, ist der Bedarf bei der Katze wesentlich geringer, hier werden 5% pflanzlicher Anteil berechnet gefüttert. Die restlichen 80% beim Hund und 95% bei der Katze, setzen sich aus den tierischen Komponenten zusammen, wobei das Muskelfleisch den größten Anteil ausmacht. Aufgrund seiner Beliebtheit bei den meisten Hunden können auch Pansen und Blättermagen anteilig in einen BARF-Plan integriert werden, für Katzen haben diese keinen Mehrwert. Restliche Haupt-Komponenten der BARF-Mahlzeit bestehen aus einem Knochen- und Innereienanteil, wobei Knochen bei Unverträglichkeit oder Präferenz auch adäquat durch Calcium/Phosphor-Lieferanten wie z.B. Knochenmehl ersetzt werden können. Die Innereien hingegen stellen, im Verhältnis gesehen, den größten Nährstofflieferanten dar - insbesondere die Leber ist eine wahre Nährstoffbombe.

Bei Katzen ist zusätzlich eine Taurinquelle essenziell, diese kann in Form von taurinhaltigen Komponenten wie Herz oder durch Einsatz eines Supplementes eingesetzt werden. In der Natur liefern z.B. Mäuse viel Taurin; dies kann bei Freigängerkatzen ggf.berücksichtigt werden. Hunde sind, mit seltenen Ausnahmen, gut in der Lage Taurin selbst zu synthetisieren.

Die typische Zusammensetzung einer BARF-Ration bei gesunden Hunden und Katzen:

Abgerundet wird der jeweilige Futterplan durch die berechnete Integration eines Vitamin-D Lieferanten in Form von Fisch oder Lebertran, einem tierischen Omega 369-Öl und Seealge (Ascophyllum nodosum) als Jodlieferant. Optional können auch Eigelb, Nüssen/Saaten oder weitere gezielt gewählte Ergänzungen (insbesondere bei Erkrankungen o.Ä.) zum Einsatz kommen.

Neuere Untersuchungen deuten zudem darauf hin, dass unsere heutigen Hunde besser als Wölfe in der Lage sind Kohlenhydrate zu verdauen, weshalb sie, wenn gewünscht, einen moderaten Anteil der Ration ausmachen können, jedoch nicht müssen, da kein unverzichtbarer Bedarf besteht. Im Allgemeinen erfolgt die Energieversorgung bei Hunden und Katzen vor Allem über tierisches Fett, also entweder ausreichend fettiges Fleisch von in der Regel 15-25% oder berechnet ergänztes Zusatzfett. Bei (zu) fettarm konzipierten Rationen wird der Organismus gezwungen die Energie aus Proteinen "umzuwandeln". Hierbei fallen jedoch Abfallstoffe an, die auf Dauer Leber und Niere belasten können. Bei (zu) fettig konzipierten Rationen ist hingegen die Überbelastung der Bauchspeicheldrüse möglich, was u.U. eine Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung) zur Folge haben kann.

Aufgrund der guten Bioverfügbarkeit enthaltener Proteine ist auch die Integration kleiner Mengen geeigneter Milchprodukte grundsätzlich möglich - aufgrund bestimmten Erkrankungsgeschehens manchmal sogar nötig. Diese Anpassungsmöglichkeit stellt ein Beispiel der Vorteile von "Frischfütterung" dar, bei der die gezielte und individuelle Zusammenstellung des Futters jederzeit möglich ist.

Durch den so gewährleisteten Nachbau des Beutetieres und aller anteiliger Nährstoffe, wird die Bedarfsdeckung in der Regel gesichert. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass bei grobem Abweichen vom BARF-Prinzip eine ausreichende Nährstoffdeckung ohne entsprechend berechnete Supplementierung nicht mehr gegeben sein kann.

BARF ist eine Form der Frischfütterung, aber nicht jede Frischfütterung ist BARF!

BARF ist der Rohfütterung zuzuordnen und stellt eine Unterkategorie der Frischfütterung dar. Als Frischfütterung wird jegliche Art der Fütterung verstanden, bei welcher die Rationen durch den Tierhalter mit frischen Zutaten selbst zusammengestellt werden. Hierzu zählt z.B. gekochtes Futter, die Gabe von Tischresten oder auch die Fütterung roher Rationen - unberechnet ist hierbei die Bedarfsdeckung jeweils fraglich, wobei gesunde Hunde & Katzen etwaige Mängel zumeist lange unbemerkt kompensieren; auch die Ergebnisse sogenannter "BARF-Profile" als angebotene Blutuntersuchung z.B. beim Tierarzt haben keine Aussagekraft über etwaig vorhandene Mängel, somit ist auch keine diagnostizierte "ausreichende Versorgung" möglich.

Möglichkeiten der angepassten Frischfütterung

Wenn verträglichkeits- oder erkrankungsbedingt von einer üblichen BARF-Ration abgewichen wird bzw. abgewichen werden muss oder die Fütterung von BARF gar nicht möglich ist, bestehen Wege und Möglichkeiten, die Ration mit Frischfütterung näherungsweise bestmöglich bedarfsdeckend und an die Bedürfnisse des Tieres angepasst zu gestalten. Denkbar sind hier neben vom Konzept abweichend berechneten BARF-Plänen auch "Koch-Barf" bzw. allgemein das Kochen für Hund & Katze. Je nach Präferenz/Verträglichkeit ist auch die entsprechend ergänzte Fütterung von Reinfleischdosen oder Nassfutter mit besserer Zusammensetzung und offener Deklaration als Berechnungsgrundlage möglich. Berechnet werden die dann anteilig veränderten Komponenten - wenn nötig, z.B. aufgrund größerer Mengen eingesetzten Getreides, ziehe ich die NRC-Bedarfswerte zur Beurteilung der Bedarfsdeckung heran. Etwaige Mängel/unterdeckte Bedarfe werden anschließend durch mich gezielt berechnet und im Futterplan mit bestmöglich bioverfügbaren Ergänzungen bedacht.

gray cat sitting on lying brown dog
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